14. Oktober 2025

Internationale Vernetzung 2025 in Bologna

Vom 26.-28. September 2025 traf sich zum vierten Mal INOSC, das “International Network of Social Clinics” zu seinem jährlichen Treffen. Gastgeberin war in diesem Jahr das “Laborartorio Salute Popolare” in Bologna, Italien.

Teilgenommen haben Aktivist*innen aus fünf europäischen Ländern:  Italien, Griechenland, Spanien, Frankreich und Deutschland. Ziel des Treffens war die weitere Vernetzung der Social Clinics auf europäischer Ebene, der Austausch über politische Entwicklungen sowie gemeinsame Ideen für praktische Solidarität.

Das Netzwerk wächst. Die INOSC steht auch in Kontakt mit Social Clinics außerhalb Europas in Kontakt, die potenziell Teil des Netzwerks werden wollen.

An den einzelnen Tagen gab es ausführliche Berichte, Austausch und Diskussionen zu Strategien zu Migration, Militarisierung und Praktiken des Widerstands bei Repression.

Im Fokus standen Themen wie Migration aus Südwestasien und Afrika, Unterstützung von Geflüchteten und Migrant*innen bei drohenden Abschiebungen sowie der Aufbau grenzüberschreitender Supportstrukturen. Zentrale Themen waren zudem die aktuelle Situation in Palästina und die zunehmende Militarisierung europäischer Staaten bei gleichzeitigem Sozialabbau und einer immer stärker werdenden Migrationsfeindlichkeit – beispielhaft etwa durch die geplante Errichtung von Abschiebelagern in Albanien durch Italien gegen die sich das „Network against Migrant Detention“ in Zusammenarbeit mit italienischen Gruppen einsetzt.

In den Diskussionen stellte sich heraus, dass Ortsgruppen und Kliniken in Mitteleuropa, vor allem Deutschland ohne europäische Aussengrenzen andere Voraussetzungen in der Versorgung und Begleitung von Geflüchteten und Migrant*innen vorfinden. Eine bessere Vernetzung mit Gruppen in Italien, Spanien und Griechenland ist nötig um „People on the Move“, vor allem Menschen denen Abschiebungen drohen, lokale Hilfs- und Versorgungsnetzwerke an die Hand zu geben, so dass diese zumindest nicht ohne jegliche Supportstruktur bleiben.

Sonntag stand unter der Thema “Communities und Selbstorganisierung”.

Wir diskutierten was Communities für uns bedeutet und wie wir traditionelle Hierarchien zwischen Patient*innen und Gesundheits- und Sozialarbeitenden wirksam abbauen können.

Wir teilten unsere Erfahrungen zu Selbstorganisierung. Einige Gruppen arbeiten vollkommen selbstorgansiert und verzichten auf Abhängigkeiten zu Institutionen, während andere ausschließlich bezahlt und auch durch städtische und staatliche Gelder finanziert arbeiten. Wir diskutieren wie Organisierung aussehen kann und was für uns Communities ausmacht und wie wir diese definieren.

Zum Abschluss – es war der 28.9. – besichtigten wir noch die gynäkologische Praxis der Gruppe aus Bologna – passend zum “Safe Abortion Day” und machten das oben zu sehende Foto. Auf dem Banner fordern wir den freien Zugang zu selbstbestimmten, kostenlosen und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen.